Schutzraumexperimente in der Organisationsentwicklung
Schutzraumexperimente als Werkzeug zur bewussten Irritation von Organisationen
Schutzraumexperimente spielen in unserer Arbeit als Organisationsentwickler eine entscheidende Rolle.
Sie geben die Möglichkeit ganz bewusst, Dinge zu verändern oder auch Dinge möglich zu machen, die normalerweise schlichtweg verboten sind. Auf der Basis von guten Hypothesen gelangt man so an das versteckte Potenzial von Unternehmen.
In diesen Experimenten machen Mitarbeitende, die sich bestenfalls freiwillig gemeldet haben, eine Lernerfahrung, die man später auf die gesamte Organisation anwenden kann. Mit diesen gesteigerten Erfahrungswerten legt man los und fängt an, die Organisation ein Stück weiter in die richtige Richtung zu schubsen.
So weit so gut, aber warum braucht es dazu so ein aufwendiges „Schutzraumexperiment“?
Um das besser zu verstehen, stellen wir kurz einen kleinen Versuch vor, der das Problem veranschaulicht: Man hat Affen in ein Gehege gepackt, an dessen Decke befanden sich Bananen und es gab auch eine Leiter, mit der man die Bananen theoretisch sehr einfach erreichen konnte. Allerdings wurde jeder Affe, der versucht hat, an die Bananen zu kommen auf der Leiter mit Wasser abgespritzt. So hat irgendwann jeder Affe die Erfahrung gemacht, dass man die Leiter besser nicht betritt, wenn es trotzdem noch einer versucht hat, wurde er sogar akribisch davon abgehalten. Irgendwann hat man einen neuen Affen in das Gehege gesetzt. Natürlich hat dieser probiert an die Bananen zu kommen, aber er hat auch schnell gelernt, „dass man das hier eben nicht so macht“. Diesen Vorgang hat man ein paar mal wiederholt, bis irgendwann nur noch Affen im Gehege waren, die nie von einem Wasserstrahl abgespritzt wurden, trotzdem ist niemand die Leiter hochgegangen. Wer jetzt behauptet: „Ok, Affen sind vielleicht so beeinflussbar, aber Menschen doch nicht“, den müssen wir enttäuschen. Es gibt ein sehr ähnliches Experiment, bei dem 9 Schauspieler im Wartezimmer einer Arztpraxis immer wenn ein Signal ertönt aufstehen und so eine 10. Person beeinflussen. Am Ende des Experiments stehen 10 nicht-eingeweihte Menschen immer bei dem Signal auf und wissen gar nicht warum. Dazu gibt es auch ein spannendes Video auf YouTube, wo man das ganze beobachten kann.
Was heißt das konkret für Organisationen?
Es braucht diese Schutzraumexperimente, damit man mal bewusst „Verbotenes“ tun kann bzw. Dinge einfach mal anders macht. Denn wir Menschen gewöhnen uns sehr schnell an unsere Umwelt und passen uns entsprechend an, ohne dass wir es merken.
In der neuesten Episode des Kurswechsel Podcast besprechen die Kurswechsler Arne Schröder und Frank Wulfes, wie man so ein Experiment idealerweise durchführt und worauf man unbedingt achten sollte, damit es erfolgreich wird.
Wir wünschen viel Spaß beim Hören der Episode und viele neue Erkenntnisse!
Shownotes:
E-Mail: podcast@kurswechsel.jetzt
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